Laufender Meter – 133 Schnittteile, 922 Stecknadeln

Die Arbeit «Laufender Meter – 133 Schnittteile, 922 Stecknadeln» setzt sich mit der Herstellung von Kleidung sowie dem Wert von Arbeit ausseinander und thematisiert die unendliche Menge an Endlosware, die in der Produktion verwendet wird. Zu- dem soll sie die verdeckten Arbeitsschritte, welche uns Konsument*innen oft nicht bewusst sind, sichtbar machen.

Mithilfe einer Cyanotypie auch Blaupause genannt, wurden die Schnittteile auf eine komplette Stoffrolle übertragen. Seit 1870 ist diese Technik weltweit zur Vervielfältigung von Plänen, Schablonen und Mustern verbreitet. Durch das Edeldruckverfahren werden die körperliche Abwesenheit der Materialien, die Arbeit und die Zeit sichtbar. Die Spuren der Schnittteile und der Stecknadeln brennen sich durch das Belichten des Stoffes permanent auf den laufenden Meter ein und bringen dadurch auch auf die Arbeit Person, welche hinter einem Kleidungsstück steht, ans Tageslicht.

In dieser Arbeit habe ich die Vervielfältigung von Kleidung in unserer Fast-Fashion Gesellschaft durch das Kopieren und Übertragen der Schnittteile auf die laufende Meterware aufgegriffen. Das Auflegen von Schnittteilen und der darauffolgende Zuschnitt ist in der Produktion der erste Schritt zur effektiven Herstellung eines Kleidungsstückes und erfordert viel Zeit und Präzision. Die abgerollte Stoffrolle und der Laufmeter sollen zudem auf die Massenproduktion sowie die Textilindustrie hinweisen, welche mit Endlosware arbeitet. Ein laufender Meter ist eine Masseinheit die genutzt wird, um Material ab Rolle oder Endlosware zu bestimmen. Bei einem laufenden Meter ist die Breite bereits festgesetzt. Eine Stoffrolle zum Beispiel misst eine Breite von 140 cm bis 160 cm. Die Ware und somit die Menge des Materials für ein Kleidungsstück wird anhand des laufenden Meters bestimmt.